Carl-Schurz-Haus präsentiert Lesungen mit drei schwulen amerikanischen Autoren

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

einen Vorgeschmack auf das literarische Programm des Deutsch-Amerikanischen Instituts in den ersten Monaten des neuen Jahrs liefern wir Ihnen heute ins Postfach. Wir freuen uns über Besprechungen der aktuellen Bücher unseres Autorentrios im Februar und März! Falls in Ihrer Redaktion nicht schon die betreffenden Neuerscheinungen eingetroffen sind, finden Sie zusätzlich die Adressen zu den Ansprechpersonen bei den deutschen Verlagen, unter denen Presseexemplare erhältlich sind. Auch bei Anfragen für Interviewtermine stehe ich Ihnen bereits gern zur Verfügung, um diese mit unseren Autoren und den Verlagspartnern nach Ihren Wünschen abzustimmen.

28. Februar – Lesung mit Adam Haslett, Autor von Imagine Me Gone (Stellt euch vor, ich bin fort)

Romancier Adam Haslett hat eine geradezu funkelnd facettenreiche, psychologisch ausgeklügelte Familiensaga geschrieben:Stellt euch vor, ich bin fort, zweitplatziert für den Pulitzer-Preis 2016, wurde in der amerikanischen Presse als „atemraubend“ beschrieben, „überwältigend und herzzerreißend“ genannt, wurde als „Literatur höchsten Ranges“ erachtet und für den National Book Award und den National Book Critics Circle Award nominiert. Und eine zärtliche, schlank geschriebene Elegie auf einen von Tragödien heimgesuchten Clan. Alles beginnt in den 1960er Jahren, als die junge Amerikanerin Margaret erfährt, dass John, ihr englischer Verlobter, manisch-depressiv in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden ist. Vor eine schwere Wahl gestellt, entscheidet sie sich für ein Leben an seiner Seite. Was folgt, ist das Epos zweier Generationen, die Geschichte einer erblichen bipolaren Störung, einer mal glanzvollen und häufiger noch heiklen Existenz, durchzogen von den Spuren großen Verlusts. Haslett erzählt von Geschwisterbanden mit derselben Glaubwürdigkeit wie vom Hummerfischen, Antidepressiva oder Techno-Parties. Imagine Me Gone, so der Originaltitel, ist ein weltläufiges Meisterwerk, das unseren Blick auf die Menschen, die uns am wichtigsten sind, nachhaltig verändern kann. Adam Hasletts Bücher sind in 18 Sprachen übersetzt worden, er hat zahlreiche Preise erhalten und lehrte am Iowa Writers’ Workshop.

12. März – Lesung mit Garth Greenwell, Autor von What Belongs To You (Was zu dir gehört)

Ein junger amerikanischer Sprachlehrer betritt an einem eigenartig milden Herbsttag die öffentlichen Toiletten des Kulturpalasts von Sofia, Bulgarien. Dort unten, wo niemand ohne Grund hinabsteigt, trifft er Mitko, der düsteres Charisma ausstrahlt und auch eine gewisse Gefahr. Der Amerikaner bezahlt den kurzgeschorenen Bulgaren für Sex und trifft ihn danach immer wieder, gefangen in seinem Begehren und in einer Beziehung, in der Zärtlichkeit in blanke Brutalität umzuschlagen droht. Während er sich zugleich einer schmerzhaften Familiengeschichte mit seinem sterbenden Vater stellen muss, kann Garth Greenwells autobiografischer Erzähler weder seinem Verlangen entkommen noch der privilegierten Einsamkeit eines Expats aus den USA, die der ärmliche Mitko auszunutzen versteht. Was zu dir gehört ist ein tiefberührender Roman über die seltsame Macht von Scham und Sehnsucht, der Fremdheit und Vertrauen einer zufälligen Leidenschaft mit federleichter Präzision auslotet. Greenwells Debütroman, der bleiernen Himmel und tristen Ostblock-Beton in höchst eleganter, lyrischer Sprache zum Leben erweckt, wurde in der amerikanischen Literaturszene als Wunderwerk gefeiert. What Belongs To You, so der Originaltitel, gewann gleich drei Literaturpreise und trug dem 1978 in Kentucky geborenen Autor viele Vergleiche mit dem Schreiben W.G. Sebalds und Virginia Woolfs ein.

15. März – Lesung mit Andrew Sean Greer, Autor von Less (Mister Weniger)

Eine irrwitzige, scharfzüngige Liebeskummer-Komödie mit reichlich Herz hat der kalifornische Bestseller-Autor Andrew Sean Greer, mit Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli 2005 international bekannt geworden und von John Updike gefördert, diesmal geschrieben: Der Titelheld in seinem druckfrischen Roman Mister Weniger heißt Arthur, ist selbst ein gefragter Schriftsteller, hat aber in romantischen Angelegenheiten einfach kein dickes Fell. Sondern nur die ganz zarte Schale eines Butterkrebses, wie es im Buch heißt. Um sich vor der rauschenden Hochzeit seiner unglücklichen Langzeitaffäre Freddy zu drücken, nimmt Weniger schlichtweg jede Lesungseinladung an, die bei ihm eintrudelt: New York, Berlin, Mexico City, Kyoto. Doch die Suche nach der nächsten großen Liebe lässt ihn nicht los: Auf seiner Welttournee tappt der tollpatschige Romancier von einer Date-Blamage in die nächste. Nie läuft es, wie es soll, aber immer lernt Arthur Weniger etwas dazu: Über den Kulturbetrieb und all seine schrägen Kollegen, aber vor allem über die turbulente eigene Gefühlslage. Andrew Sean Greer lebt in San Francisco und außerdem in der Toskana, wo er seit 2016 die angesehene Santa Maddalena Foundation leitet. Bis 2013 hatte der in Washington, D.C. geborene Autor die Samuel-Fischer-Gastprofessur für Literatur an der FU Berlin inne. Mister Weniger ist seine sechste Buchveröffentlichung.