Béla [they/keine Pronomen] verstärkt seit Anfang 2022 das Beratungsteam und ist Ansprechperson für alle Fragen rund um die Themen Trans* und Nicht-Binarität
Wie bist du auf die Rosa Hilfe aufmerksam geworden?
Ich lebe seit fast 25 Jahren in Freiburg … die Rosa Hilfe war gefühlt schon immer da. Vielleicht war einer der ersten Kontakte über eine der SchwuLesDance-Partys?
Warum engagierst Du dich für die Rosa Hilfe?
Ich hatte vor 20 Jahren ein lesbisches Coming-out und war damals sehr froh über eine Coming-out Gruppe des Lesben-Telefons im feministischen Zentrum – gleich hier gegenüber. Auch der Anschluss an das damalige SchwuLesBi-Referat an der Uni war für mich sehr wichtig als junger Mensch Anfang zwanzig.
Jetzt bin ich seit 3 Jahren „out“ als trans* und erlebe auch als erwachsene Person von Neuem, wie wichtig Angebote aus der Community heraus sind.
Viele Menschen haben Fragen zu geschlechtlicher Vielfalt, wünschen sich Austausch und Unterstützung – für sich selbst oder für ihre Kinder, Freund_innen, Klient_innen … ich finde es sehr bereichernd, auf diesem Weg ganz unterschiedliche Menschen und verschiedenste Lebenswege kennen zu lernen. Und ich finde es spannend, am Auf- bzw. Ausbau community-basierter Beratungsstrukturen mitzuwirken.
Was magst du an der Rosa Hilfe?
Ich finde beeindruckend, wie lange es die Rosa Hilfe schon gibt und wie sie sich als kleine Organisation immer weiter entwickelt: Gestartet vor Jahrzehnten als Anlaufstelle für schwule Männer (vermutlich überwiegend cis endo Männer – also Männer, die nicht trans* und nicht inter* sind), ist der Verein heute breiter aufgestellt und engagiert dabei, das ganze LSBTIQAP+ Spektrum und auch mehrfach marginalisierte Gruppen in den Blick zu nehmen – zum Beispiel geflüchtete queere und trans* Personen.
Insgesamt ist es toll, wieviele Leute sich ehrenamtlich engagieren!
Was wünschst du dir für die Rosa Hilfe?
Wie bei allen kleinen Initiativen: es braucht mehr Geld von der Stadt für die Arbeit, vor allem mit geflüchteten Queers & Trans*. Und für den Aufbau solider Beratungsstrukturen. Der Bedarf ist hoch und mit nur einer hauptamtlichen Teilzeitstelle kann die Arbeit – selbst unterstützt von zahlreichen ehrenamtlich Aktiven und Honorarkräften – nicht alleine gestemmt werden. Da ist noch Luft nach oben!
Welche Projekte und Ideen hast du im Kopf?
Es bräuchte dringend eine fundierte Schulung für Psychotherapeut_innen für die Begleitung von trans* Personen. Die Versorgungslage ist wirklich schlecht, weil viele Therapeut_innen bisher wenig oder sogar keine Erfahrung haben. Aber auch für solche Vorhaben braucht es eindeutig (mehr) Kapazitäten.
Wo hältst du dich am liebsten in Freiburg auf?
Ich bin super gerne draussen unterwegs, z.B. zum Schwimmen im Opfinger See, zum paddeln in den Rheinauen oder einfach zum Radfahren. Sonst stöber ich auch mal gerne in der Jos Fritz Buchhandlung in der queeren Buchauswahl oder sitze nebendran in der Spechtpassage im Café. Die Innenstadt meide ich sonst eher … ich wohne am Stadtrand und genieße es, schnell im Wald sein zu können.
Kontakt zu Béla und dem Beratungsteam: team@rosahilfefreiburg.de